Menschen begegnen in Erschütterung
In meiner tiefen Erschütterung Menschen zu begegnen ist eine besondere Herausforderung. Viele Menschen nehmen Anteil und dies ist für Jeden eine große Herausforderung. Viele müssen selbst weinen während der Begegnung mit mir. Ich selbst bin beschäftigt mit der Frage wie trauere ich richtig? Wo sind meine Tränen? Mein Herz ist in Watte gepackt. Die Anteilnahme der vielen Menschen ist schön für mich. Ich spüre viel Liebe und Trost.
Viele Momente des Tages sind indifferent. Fragen wie- "was kann man dir Gutes tun"- sind nicht zu beantworten. "Melde dich wenn du etwas brauchst" ist unmöglich. Die Dinge kommen auf einen zu und
die Fähigkeit Bedürfnisse zu äußern fast unmöglich. Gefühlt steht man innerlich vor einer Wand und die Frage "wie geht das Leben weiter" steht im Zentrum.
Viele Menschen beginnen zu schweigen. Ihre eigenen Probleme erscheinen ihnen als ein Nichts und nichtig. Ich selbst stelle mir die Frage wie gehe ich mit der spürbaren Hilflosigkeit der Menschen um? Ich empfinde mich regelmäßig als ein "Problem" wenn ich einen Raum betrete oder im Geschäft auftauche. Ich stelle für mich fest, das Reden über Severin und den Tod tut meinem Herzen gut. Es gibt aktuell kein wichtigeres Thema für mich. Jedes Sprechen gibt mir das Gefühl des Gesehen- seins. Es ist für mich unheimlich wichtig und wertvoll, wenn Menschen den Mut haben dieses Thema in der Begegnung anzusprechen.
Je mehr Zeit vergeht umso schwieriger ist die Normalität des Alltag der Umwelt zu ertragen. Ich selbst bin innerlich wie stehen geblieben. Die Umwelt geht weiter. Da entsteht ein "unüberwindbarer" Raum.
Diesen Raum füllen Menschen des Vertrauens. Menschen die treu nicht von meiner Seite weichen. Diese werden zu "Engeln" der einsamen Tage und Stunden. Ich habe die schwere Aufgabe meinen eigenen Weg zu finden. Dabei ist es von Bedeutung stille Momente und Momente mit Gemeinschaft in Balance zu halten. Das Innere ist unscharf, konturlos und es fehlt die Perspektive. Jede Begegnung ein Wagnis. Kann die Begegnung der innerlichen Situation stand halten?
Im Glauben entsteht eine Perspektive - der Himmel.
Die Perspektive entwickelt den Mut zur Begegnung auch in gefühlt unpassenden Momenten. So entsteht ein "Begegnungsraum" in Bedürftigkeit.
Wir Menschen bleiben in Erschütterungen hilflos, machtlos und unsicher.
Der Glaube gibt Perspektive, Trost und Hoffnung für jeden Menschen und in jeder Begegnung wie auch immer die Situation aussieht. Begegnung um Begegnung im Vertrauen auf die Gegenwart Gottes.
So bleibt Verbundenheit und Hoffnung.
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