Das Fest Allerheiligen

Gestern feierten wir das Fest Allerheiligen. Ich hatte bisher fast nie den Friedhof oder das Grab meiner Großeltern bzw. meines Vaters zu diesem Festtag besucht. Für mich war es bisher vor allem ein Fest in Gedenken an die Heiligen im Himmel. Dieses Jahr war alles anders:

Es hat mich "kalt" erwischt - ich war innerlich unvorbereitet, unerfahren über die Dimension dieses Festtages. Schon am Morgen liefen die Tränen. In unserer Pfarrkirche war die Gemeinde eingeladen sich am Nachmittag zu einem Wortgottesdienst und anschließender Gräbersegnung zu versammeln. 

Dieses Jahr war ich seit langem zu dieser Stunde in der Kirche. Bereits die letzten Tage musste ich außerordentlich viel weinen. Wir waren als Familie zusammengekommen. Die Tränen die am Begräbnistag nicht flossen ergossen sich heute. Ich war völlig aufgelöst vor Schmerz. Für mich war diese Andacht das 2. Begräbnis meines Sohnes - nur diesmal nicht im Schockzustand sondern "aufgetaut". Der Schmerz war so unfassbar groß. Innerlich bin ich fast zerrissen. Severin es ist so unbeschreiblich - so verrückt dass du tot bist. Es war ein Schmerz bis zur Übelkeit und mit zitterndem Körper. 

Gott sei Dank war meine beste Freundin anwesend. Sie stütze mich.  

Für jeden Verstorbenen des letzten Jahres war in der Andacht eine Kerze mit dessen Namen und Sterbedatum vorbereitet. Jeder Verstorbene wurde mit Namen benannt und die Kerze entzündet. Deine Kerze Severin war Realität - meine Füße konnten das Gewicht des Schmerzes fast nicht tragen. 

Mein Körper ist weiterhin "erstarrt".

Toll ist, daß das Grab immer noch blüht. Es ist November und es leuchtet - es lebt.

Im nächsten Jahr werde ich mich besser vorbereiten.  

Das Fest Allerheiligen /Allerseelen verbindet uns mit dem Himmel und ist uns geschenkt um Trost, Heilung und Zuversicht für die Realität des Himmels für uns selbst und unsere Lieben zu empfangen. 

Dankbar für das 2. Begräbnis im Tränenfluss. Tränen sind Boten der Heilung. 





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