Das Grab
Das Grab liegt mitten im Ort bei der Kirche in der Severin jahrelang ministrierte und die er liebte. Unter den Zweigen einer alten ausladenden Eiche steht das schlichte Holzkreuz welches sein Bruder für das Grab baute. Eine kleine improvisierte Bank aus zwei abgesägten Baumstämmen mit einer kleinen Lehne schenkt uns die Möglichkeit zu verweilen. Freude von Severin haben diese für mich gebaut. Ich hatte besonders anfänglich, das Bedürfnis am Grab verweilen zu können.
Seit Anfang an "lebt" das Grab durch ein kleine Kerzenflamme, Blumen und Überraschungen die dort von Besuchern hinterlassen werden. Das beginnt bei Blumen, bemalten Steinen, Briefen, Ostereiern, deponierte Getränkeflaschen, Bierdeckel, Oktoberfestblumen etc.
Das Grab ist ein Ort der Begegnung, des Gedenkens, des Trostes und der Tränen.
Immer wenn ich dort bin suche ich neugierig nach "Neuigkeiten": was blüht, was ist verblüht, hat jemand eine Kleinigkeit hinerlassen, brennt die Kerze noch, Severin wie geht es dir?
Anfänglich besuchte ich täglich das Grab, dann kam die Winterzeit da lebte ich den Kontakt zu Severin mehr durch ein großes Foto in meinem Haus und mittlerweile nach zwei Jahren spüre ich eine Entlastung und Dankbarkeit kommen und gehen zu können.
Das Grab tröstet mich, gibt mir die Aufgabe einen liebevollen Platz für Viele zu gestalten und schenkt mir die Freiheit den Verlust auch immer wieder dort zu lassen um mich dem Leben zuzuwenden.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen