Trauergruppe und Weihnachten
In meiner akuten Trauer ging ich kurz vor Weihnachten in eine Trauergruppe von verwaisten Eltern um mir Ratschläge zu holen wie das erste Weihnachten ohne meinen Sohn stattfinden kann. Ich wußte sich Hilfe holen in Erschütterungen ist gut und sinnvoll. Auch das Bewusstsein zu bekommen ich bin nicht alleine ein Kind zu verlieren tröstet.
Die Trauergruppe fand in einen Privathaus statt. Wir waren etwa 6 verwaiste Eltern die von zwei ausgebildeten Trauerbegleiterinnnen betreut wurden. Wir stellten uns einander vor und ich kam in Kontakt mit Eltern die schon viele Jahre um ihre Kinder trauerten und jedes Jahr von Neuem Furcht und Schmerz erleben an Festen wie zu Weihnachten. Ich erkannte ich habe einen weiten Weg der Verarbeitung vor mir. Gleichzeitig wehrte ich mich gegen die Hoffnungslosigkeit die für mich sehr klar innerhalb der Gruppe spürbar war. Die Sitzung machte deutlich, ich habe die Aufgabe für das kommende Fest mir klar zu werden, wie ich Momente mit meiner Familie generiere um an meinen verstorbenen Sohn konkret zu denken.
Ich machte mich auf meine Kinder und meinen Exmann konkret zu fragen, was benötigt jeder Einzelne um gut Weihnachten feiern zu können? Wie wollen wir gemeinsam an Severin denken?
Ich hatte an diesem Abend meine Bedürfnisse stillen können und gleichzeitig war ich erschüttert wie Eltern ohne Glauben an Gott mit ihrem Schmerz verwaist sind. Sie können ihrem Schmerz keine Richtung geben. Sie rudern um den Nöten zu entkommen, sich einen Weg zu bahnen und müssen in dieser Not Unglaubliches ja fast Unmögliches leisten um sich über Wasser zu halten.
Der Schmerz ist überbordend und wer kann diese Dimensionen tragen, auffangen?
Ich verließ den Abend setzte mich in mein Auto und betete:
"Gott du bist mein Gott und nur durch dich und deine Kraft möchte ich nicht verwaist bleiben mit meinem Schmerz. Du bist mein Retter auch in dieser Not. Danke, dass es dich in meinem Leben gibt. Mit dir und mir wird der Weg der Trauer anders aussehen. Du wirst dich als Tröster für mich erweisen. Ich vertraue Dir"!
Ich bin froh, dass es Trauergruppen gibt. IhreArbeit ist sehr wertvoll! Gleichzeitig sieht der Weg mit der Trauer und Gott anders aus.
Unser Weihnachten war wunderschön, getragen und tröstlich!
Danke dafür.
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